Weißdorn

Balsam fürs Herz

Besonders im Frühjahr ist der Weißdorn mit seiner üppigen weißen Blütenpracht keine unauffällige Pflanze. Die dornigen Büsche, welche eine Wuchshöhe von bis zu 8 m erreichen können, gehören zu den Rosengewächsen und sind fast überall in Europa an Weg- und Feldrändern anzutreffen. Im Altertum wurde der Pflanze eine große Kraft zur Abwehr des Bösen zugesprochen. Bauern und Schäfer wussten speziell die dornenbesetzten Triebe des Weißdorns zu schätzen, welche das Vieh auf der Weide vor wilden Tieren schützte. Crataegus, so lautet der botanische Name für die unterschiedlichen Weißdorn-Arten, enthält eine Vielzahl unterschiedlicher Substanzen. Das komplexe Zusammenspiel dieser Inhaltsstoffe erzielt vermutlich die einzigartige Wirkungsweise des Gewächses. Weißdornblüten und -blätter fördern die Durchblutung der Herzkranzgefäße und des Herzens. Gleichzeitig steigern sie die Leistungsfähigkeit des Herzens ohne schädigende Nebenwirkungen.
Bereits seit dem 14. Jahrhundert wurde die herzstärkende Wirkung der Pflanzenteile von Heilkundigen genutzt. Die moderne Medizin erkannte aber erst mit Beginn des Industriezeitalters, ungefähr gegen Ende des 19. Jahrhunderts, den heilsamen und herzstärkenden Einfluss des Gewächses offiziell an. In zahlreichen wissenschaftlichen Studien konnte die durchblutungsfördernde Wirkung von zwei Weißdorn-Arten, den gewöhnlichen Weißdorn (Crataegus laevigata) sowie den eingriffligen Weißdorn (Crataegus monogyna) ausreichend belegt werden.
Mittlerweile spricht auch die Kommission E eine Empfehlung für Weißdorn zur Behandlung von Herzinsuffizienz aus. Ein entspannendes Bad mit Weißdorn verwöhnt die Haut, lockert den Körper und kann zur Linderung von Hautirritationen beitragen.

Inhaltsstoffe

Alle oberirdischen Pflanzenteile des Weißdorns, wozu Blätter, Früchte und Blüten gehören, enthalten eine Vielzahl von Procyanidine und Flavonoide. Die Kombination und das Zusammenwirken dieser natürlich aufeinander abgestimmten Inhaltsstoffe sind gut für Herz und Kreislauf. Weißdorn enthält folgende Wirkstoffe:

  • Crataeguslacton (Crataegussäure)
  • Phosphorsaure Salze
  • Kalium
  • Calcium
  • Natrium
  • Fructose
  • Aluminium
  • Gerbstoff
  • Saponin
  • ätherisches Öl
  • Glykosid Oxyacanthin
  • Trimethylamin
  • Oligomere Proanthocyanidine
  • Hyperosid
  • Rutosid

Ein Großteil der Flavonoide ist überwiegend in der Rinde und den Blättern der Gewächse enthalten. In den Früchten sind diese Stoffe nur in niedriger Dosierung enthalten.

Die einzigartige Wirkungsweise der Rosengewächse beschränkt sich nicht nur auf die Stärkung des Herzens und der Gefäße. Wissenschaftliche Tests haben gezeigt, dass die Inhaltsstoffe des Weißdorns beispielsweise auch bei Nervosität, Ängsten, Enttäuschen und Verlustschmerz helfen können. Bereits im 1. Jahrhundert nach Chr. wird die wehrhafte Pflanze vom berühmten griechischen Militärarzt Dioscurides erwähnt. In der Antike und im Mittelalter spielte Weißdorn in der Volksheilkunde eine eher untergeordnete Rolle, wurde allerdings in dieser Zeit schon gegen eine Vielzahl von Herzleiden eingesetzt.
Die Besonderheit der Pflanze: Bis zum heutigen Tag sind auch bei Langzeitanwendung noch keine gesundheitlichen Nebenwirkungen aufgetreten bzw. bekannt.

Verbesserung der Durchblutung:

Die durchblutungsfördernde Wirkung bezieht sich schwerpunktmäßig auf den Herzmuskel und die Herzkranzgefäße. Durch diese gefäßerweiternden Eigenschaften wird das Herz gestärkt und besser mit Sauerstoff versorgt.

Stärkung des Herzens:

Inhaltsstoffe des Weißdorns wirken sich auch unmittelbar auf die Zellen des Herzmuskels aus. Durch die bessere Ernährung nimmt die Kraftreserve des Muskels zu, wodurch das Herz wieder in seinen normalen Rhythmus schlagen kann.

Unreine Haut:

Für Mediziner ist die Heilpflanze fast nur aufgrund ihrer einzigartigen Wirkstoffkombination bei Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen interessant. Äußerlich angewandt kann Weißdorn allerdings auch zur sichtbaren Linderung von unreiner und großporiger Haut beitragen.

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